Bevölkerung
Seit der Gründung der Republik wuchs die türkische Bevölkerung schnell an. Während im Jahre 1927 knapp 13,7 Millionen Menschen in der Türkei lebten, waren es 2003 schon knapp 70 Millionen. Auch heute leben ca. 70 Millionen Menschen in der Türkei, wovon die überwiegende Mehrheit Türken sind. Die größte Minderheit sind die Kurden. Daneben existieren noch kleine ethnische Gruppen, wie beispielsweise Lasen und Hemsin.
Etwa die Hälfte der über 98.000 dauernd in der Türkei lebenden Ausländer wohnt in Istanbul, gefolgt von Bursa und erst an dritter Stelle kommt die Hauptstadt Ankara. Ca. 3,5 Millionen türkische Staatsbürger leben im Ausland.
Auffällig ist, dass die Türkei über eine sehr junge Bevölkerung verfügt. Der Altersdurchschnitt der türkischen Bevölkerung lag im Jahre 2004 bei etwa 27,3 Jahren, 2008 bei 28,3 Jahren. In den Städten ist das Durchschnittsalter geringfügig höher, in den ländlichen Regionen etwas niedriger. Die größte und wirtschaftlich aktivste Bevölkerungsgruppe sind die 15-64jährigen. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Über ein Viertel der Einwohner dagegen sind jünger als 15 Jahre. Allerdings gibt es ein sehr ausgeglichenes Verhältnis von Frauen zu Männern.
Istanbul, als größte und bevölkerungsstärkste Stadt der Türkei, kann einen kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs verbuchen. Auch andere Großstadtregionen weisen wachsende Einwohnerzahlen auf, während in ländlich geprägten Provinzen die Zahlen sinken. Grund dafür ist, dass seit den 1950er Jahren kontinuierlich Menschen vom Land in die Städte abwandern. Es kommt also zur sogenannten Landflucht. Gründe dafür sind starker Bevölkerungszuwachs bei nicht ausreichend vorhandenen bzw. nutzbaren Ressourcen sowie bessere Arbeitschancen und soziale Vorteile, wie zum Beispiel ärztliche Versorgung und Bildungsmöglichkeiten für Kinder, in der Stadt. Dies führte dazu, dass mittlerweile ca. 66% der Bevölkerung in den Städten lebt. Teilweise gab es auch Zwangsumsiedelungen. Kein Wunder also, dass Städte wie Istanbul inzwischen aus allen Nähten zu platzen drohen und auf enorme Größen anwachsen.