Antalya

Hafen von Antalya
Antalya Hafen

Der Mehrzahl der Leute wird bei der Frage nach einer bekannten Stadt in der Türkei wohl als erstes Istanbul oder Antalya einfallen. Schließlich ist Antalya das Urlauberparadies schlechthin, das beliebteste Reiseziel der Deutschen, Mittelpunkt des touristischen Geschehens, daher aber auch meist sehr überlaufen. Auf den ersten Blick ist Antalya geprägt von Hochhäusern und einer immensen Bevölkerung, die mittlerweile auf über eine Million geschätzt wird. Doch diese Stadt hat auch ein anderes Gesicht zu bieten: das alte Antalya, mit der bildhübschen Altstadt rund um den Hafen, das Atatürk in den 20er Jahren die „Schönste Stadt der Türkei“ nannte und welches von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Geographie

Antalya liegt im Südwesten der Türkei und zählt zur Mittelmeerregion. Die Hafenstadt liegt an der 1100 km langen türkischen Mittelmeerküste. Aufgrund der langen Sandstrände wird die Gegend auch gerne Türkische Riviera genannt. Die Altstadt von Antalya liegt größtenteils oberhalb einer Steilküste. Der alte Hafen im Süden der Stadt grenzt an den Konyaalti-Strand. Antalya liegt nur 30 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt wird vom Taurusgebirge umschlossen, das insgesamt 1.000 km lang ist und parallel zum Mittelmeer von Ost nach West verläuft. Nur wenige Kilometer von Antalya entfernt ragt das kalksteinhaltige Bergmassiv bereits 2.000-3.000 Meter in die Höhe.

Klima

Antalya liegt so günstig, dass es seine Urlauber fast das ganze Jahr über mit einem herrlichen Urlaubswetter verwöhnt. Es herrscht ein mediterranes Klima, das sich durch heiße Sommermonate und einen relativ milden Winter auszeichnet. Dank der geografischen Lage ist es in Antalya möglich im April innerhalb desselben Tages im Meer zu baden und anschließend im nahe gelegenen Taurusgebirge Ski zu fahren.

Während der Sommermonate Juli und August ist es sehr heiß, bis zu 40°C und mehr, und es gibt kaum Regen. Der Vorteil ist, dass dann das Wasser eine angenehme Temperatur von 27-28°C hat. Am längsten scheint die Sonne in Antalya und Umgebung im Juli – nämlich 397 Stunden während des ganzen Monats.

Die beste Reisezeit ist daher in den Frühjahrsmonaten Mai und Juni und im Herbst im September und Oktober. In dieser Zeit liegen die durchschnittlichen Lufttemperaturen zwischen 20 und 30°C und die Wassertemperaturen betragen dann immerhin zwischen 21 und 27°C. In den übrigen Monaten, und sogar in der kältesten Zeit – im Januar und Februar – betragen die Höchsttemperaturen immer noch um die 15°C. Dafür kann es aber zwischen Mitte September und Anfang Juni zu heftigen Regenschauern kommen.

Geschichte

Die Stadt wurde 158 v.Chr. nach ihrem Gründer König Attalos II. von Pergamon (159-138 v. Chr.) als Attaleia benannt. 36 v. Chr. geriet die Stadt unter römische Herrschaft.

Unter Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) wurde Attaleia zu einer selbstständigen Provinz. Im 7. Jhdt. n. Chr. wurde sie durch arabische Eroberungszüge in Mitleidenschaft gezogen. In byzantinischer Zeit (330 - 1453 n. Chr.) wurde Attaleia zu Adalia und zum Bischofssitz.

1207 wurde sie von den Seldschuken erobert. Unter Sultan Murat I. wurde sie 1387 schließlich dem Osmanischen Reich einverleibt.

1918-1921 okkupierte Italien kurzzeitig die Region. 1923 mussten die griechischen Einwohner die Stadt, die nun Antalya genannt wurde, verlassen. In den 1970ern kam es zu einem rapiden Bevölkerungswachstum und aus dem 40.000 Seelen-Städtchen wurde allmählich eine moderne Wirtschaftsmetropole.

Heute

Heute ist Antalya zweifellos ein schnell wachsendes Tourismuszentrum, aber es gibt auch andere Einnahmequellen. Neue Industrie- und Gewerbebetriebe - oft Ableger europäischer Firmen - haben sich in der infrastrukturell gut ausgebauten Stadt angesiedelt. Es gibt zahlreiche neue Vorstädte, in denen der Wohnungsbau nach modernen Standards erfolgt. Die meisten dieser Siedlungen verfügen über eine eigene Moschee, ein Einkaufszentrum und gute Verkehrsanbindungen zum Zentrum.

Wie viele Einwohner Antalya heute hat weiß man nicht so genau, man geht von 1-1,5 Millionen aus. Trotz der wachsenden Bevölkerungszahlen gilt das Zentrum Antalyas weiterhin als eine der schönsten Städte der Türkei. Dank des Hafens, der schönen Altstadt (Kaleiçi= wörtl. „innere Festung/“innerhalb der Festung“) und des angenehmen mediterranen Klimas wurde die Stadt zum beliebtesten Ankerplatz für viele europäische Jachten. Auch wenn man sich eigentlich einen schnellen Überblick über die Stadt verschaffen kann, bietet sie ihren Besuchern durchaus städtischen Flair und genug Anregungen, beispielsweise für Freizeitaktivitäten.

Highlights

Der historische Ortskern über dem alten Hafen, dem heutigen Yachthafen (Yat Liman), verkörpert das von Atatürk hoch geschätzte Antalya. Hier bietet sich dem erwartungsvollen Urlauber eine außergewöhnliche Gruppierung osmanischer Holzhäuser, die zur Land- und Seeseite von der alten Stadtmauer umgeben werden. Aufgrund des regen Tourismus konnte die Restaurierung sowie die Umwandlung in Pensionen oder Restaurants finanziert werden. Inzwischen kaufen sich auch viele der wohlhabenden Einheimischen hier eine Villa als Winterresidenz. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in der Altstadt oder ganz in der Nähe davon. Man kann sie also gut zu Fuß besuchen, unter der Voraussetzung, dass man sich in dem verwinkelten Gassenlabyrinth zurechtfindet.

Das Yivli-Minarett gilt als Wahrzeichen Antalyas
Yivli-Minarett

Das Yivli-Minarett gilt als das Wahrzeichen Antalyas. Hierbei handelt es sich um ein 38 m hohes Minarett aus dem frühen 13. Jahrhundert – das älteste seldschukische Bauwerk der Stadt. Es gehört zur Alaaddin-Moschee, die erst nachträglich auf dem Fundament einer byzantinischen Kirche hinter dem Minarett errichtet wurde. Das „gerillte“ Minarett ist aus Ziegelsteinen in Säulenform gebaut und teilweise mit blauen Fliesen dekoriert. Der Sockel ist aus Stein. Die 12 Säulen der Moschee stammen noch vom Vorgängerbau und tragen heute sechs Kuppeln.

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der ebenfalls bekannte Uhrturm (Saat Kulesi). Er steht gleich am Eingang der Altstadt auf dem Platz, der Kalekapisi genannt wird und ist somit kaum zu übersehen. Sein Fundament ist noch Teil der alten Stadtbefestigung. Ursprünglich war der Turm zum Schutz des Kalekapisi bestimmt und ist somit einer von ehemals zweien neben dem Stadttor erbauten Wachtürme.

Ein absolutes Muss bei einem Antalya-Urlaub ist ein Spaziergang zum alten Hafen, dessen mächtige Landmauern noch aus römischer Zeit stammen. Vom 2. Jh. v. Chr. bis ins späte 20. Jh. war der alte Hafen das Herz von Antalya bis westlich der Stadt ein neuer Hafen gebaut wurde. Heute ankern am alten Hafen hauptsächlich Jachten und Ausflugsboote.

Das monumentale, aus Marmor gefertigte Hadrianstor (auf türkisch Üçkapilar = „drei Tore“ genannt) wurde 130 n. Chr. zu Ehren eines Besuchs des römischen Kaisers Hadrian errichtet und ist das Tor zum Altstadtviertel. Links und rechts davon verlief die Stadtmauer.

Das sogenannte „abgebrochene“ oder „abgeschnittene Minarett" (Kesik Minare) ist das Überbleibsel einer byzantinischen Kirche aus dem 5. Jh., die 800 Jahre später in eine Moschee umgewandelt wurde. Im Jahre 1851 brannte sie infolge eines Blitzeinschlages nieder und die hölzerne Spitze des Minaretts stürzte herab. Daher kommt auch der oben genannte Name.

Der Hidirlik Kulesi ist ein 17 m hoher Turm aus römischer Zeit und befindet sich ganz im Süden der Stadt. Man vermutet, dass er ursprünglich als Mausoleum oder Teil einer alten Zitadelle gebaut wurde. Später wurde er unter anderem als Leuchtturm und Kanonenplattform zur Sicherung des Hafens genutzt.

Es gibt auch mehrere interessante Museen, unter anderem das Atatürk-Museum und das Archäologische Museum. Im Nachbau des osmanischen Hauses, in dem Atatürk einige Tage im März 1930 übernachtete, sind diverse Fotografien von Atatürk während seines Antalya-Aufenthaltes, Briefmarken, Banknoten und Münzen mit Portrait Atatürks und einige persönliche Gegenstände ausgestellt. Im Archäologischen Museum werden Funde aus Lykien und Pamphylien in chronologischer Anordnung gezeigt. Das Museum gehört zu den führenden seiner Art und auch zu einem der schönsten in der Türkei. Besonders sehenswert sind die übergroßen Götter- und Kaiserstatuen von Perge, unter anderem mit Hadrian und Zeus. Es gibt auch reich verzierte Sarkophage, Goldschmuck, kleine Metallfiguren, Mosaike, eine umfangreiche Münzsammlung und vieles mehr aus den verschiedensten Regionen zu sehen.

Den Museumsbesuch könnte man auch gut mit einem Ausflug an den Konyaalti-Strand verbinden. Hier befinden sich einige der teuersten Restaurants und Hotels in Antalya. Es gibt auch verschiedene Sport-und Freizeitangebote, wie beispielsweise Tennis, Minigolf und Badespaß im Aqua-Park. Überdies gibt es die Möglichkeit im größten Shopping-Center der Südküste einzukaufen. Der Strand ist während der Saison allerdings sehr stark frequentiert. Einige Kilometer Richtung Westen wird es etwas ruhiger. Andere Ausweichmöglichkeiten sind die kleinen Kiesbuchten in Richtung Kemer, die zumindest unter der Woche weniger besucht sind und der Lara-Strand, ein kilometerlanger Sandstrand, der etwa 10 km östlich vom Zentrum liegt.

Wissenswertes

  • Anfang der 1990er zählte Antalya etwa 450.000 Einwohner, Mitte der 90er bereits 800.000
  • Da sich in unmittelbarer Nähe die Touristenzentren Belek, Manavgat und Side im Osten und Kemer im Süden befinden ist es kein Wunder, dass der Flughafen Antalya Ziel zahlreicher Urlaubsflüge ist
  • durch den Taurus sind viele malerische, geschützte Buchten entstanden
  • Die Küste weist eine für das mediterrane Klima typische üppige Vegetation auf. Es gibt Dattel- und Bananenplantagen ebenso wie Palmen- und Zitronenhaine. Die Tierwelt besteht - wie auch in den übrigen Landesteilen - nicht nur aus europäischen sondern auch aus asiatischen und afrikanischen Tierarten. Allerdings gibt es in und um Antalya außerdem viele Reptilien.
  • Unter römischer Herrschaft war Attaleia/Antalya im ganzen östlichen Mittelmeerraum für seine guten Weine bekannt. Die Weinanbautradition endete allerdings mit der Einverleibung der Stadt ins Osmanische Reich. Von da an wurde die Rosenzucht gefördert. Das daher stammende Rosenöl – Grundstoff kostbarer Parfüms – verhalf der Stadt zu neuem Wohlstand. Bis heute wird dort Rosenkonfitüre hergestellt.

Tipp

Wer Natur und Erholung vom Feinsten genießen möchte, der sollte einen Abstecher in den Karaalioglu-Park machen. Als ältester Park von Antalya wurde er in den 40er Jahren unter Anlehnung an den Plan der antiken Stadt Perge errichtet. Der Park befindet sich südlich der Altstadt und erstreckt sich über etwa 7000 Quadratmeter. Er ist über drei Eingänge zu erreichen. Es gibt mehrere Teegärten, Restaurants, Spielplätze und viele Sitzbänke. Außerdem hat man eine herrliche Aussicht auf die Bucht von Antalya sowie den gegenüber der Bucht liegenden Konyaalti-Strand und die dahinter liegenden Berge (Beydaglari). Der Karaalioglu Park ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen ein sehr beliebtes Ausflugsziel.

Fazit

Antalya hat im Grunde genommen für jeden etwas zu bieten. In der Altstadt gibt es herrliche verwinkelte Gassen zum herumspazieren mit schönen Häusern, dem idyllischen Hafen und vielen historischen Bauwerken. Auch der Badespaß kommt Dank der vielen schönen Strände nicht zu kurz und wer mehr Action braucht, bekommt ein ebenso großes Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Außerdem tragen große Einkaufsstraßen und bunte Basare zu einem einzigartigen Urlaubserlebnis bei, an das man sich noch lange erinnern wird.

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