Aspendos

Wie so oft in der Geschichte der Türkei war es unter römischer Herrschaft, dass eine einfache Stadt – in diesem Falle Aspendos - zu einem dicht besiedelten Handelszentrum und einer blühenden Metropole aufstieg. Es ist also nicht verwunderlich, dass die meisten noch heute erhaltenen Baudenkmäler aus jener Epoche stammen. In jener Zeit war Aspendos neben Side das bedeutendste Zentrum Pamphyliens.

Geographie

Aspendos ist eine antike Stadt in Pamphylien (Kleinasien) an der Südküste der jetzigen Türkei gelegen. Sie befindet sich etwa 45 km östlich von Antalya.

Klima

Das typische mediterrane Klima mit nassen Wintern und trockenen Sommern schlägt sich auch hier nieder. In Aspendos ist das Klima gekennzeichnet durch übermäßige sommerliche Temperaturen und milde Winter. Die beste Zeit für eine Stadtbesichtigung ist im Mai oder Juni. Baden kann man sogar bis in den November.

Geschichte

Laut griechischer Überlieferungen soll Aspendos etwa im 12. Jahrhundert v. Chr. von Siedlern aus dem peloponnesischen Argos gegründet worden sein. Der legendäre Seher Mopsos galt als einer der Gründer. Die Stadt wurde schon bald ein wichtiges Handelszentrum und war eine der ersten Städte in der Region, die Münzen unter eigenem Namen prägen ließ.

Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberte der Lyderkönig Krösus die Stadt. Nach siegreichem Kampf gegen die Lyder herrschten die Perser über Aspendos. 467 v. Chr. konnten die Lyder allerdings durch einen Überraschungsangriff die Stadt zurückerobern. Doch auch diese Herrschaft war nicht von langer Dauer, da die Perser die Stadt schnell wieder zurückeroberten.

In der Antike war Aspendos neben Perge und Side eine der drei Großstädte der Region. Aspendos war überaus wohlhabend, so dass die Aspendier das Heer Alexander des Großen sogar mittels Bezahlung davon abhalten konnten ihre Stadt zu zerstören. Alexander der Große nutzte die Stadt im 3. Jh. v. Chr. als Stützpunkt. Als dieser starb, wurde die Stadt bis zum Römischen Reich ausgebaut.

Quelle ihres Wohlstandes war hauptsächlich die Salzgewinnung aus einem nahe gelegenen See, der heute verschwunden ist. Eine weitere Einnahmequelle war der Pferdehandel und der Weinanbau. Auch Aspendos erlebte seine Blütezeit unter römischer Herrschaft. Aus dieser Epoche stammen auch die meisten baulichen Überreste.

Aufgrund der Verlandung des Hafens in der byzantinischen Periode verlor die Stadt dann erheblich an Bedeutung. Unter den Seldschuken war Aspendos noch ein kleines Fürstentum. Zu dieser Zeit diente das Theater als Karawanserei (ummauerte Herberge an Karawanenstraßen). Das ist auch der Grund dafür, dass das Theater immer noch in einem so guten Zustand vorzufinden ist.

Highlights

Das Theater ist ohne Frage das beeindruckendste Bauwerk von Aspendos. Im Theater von Aspendos finden auch heute noch Aufführungen statt. Es wurde in den 1930er Jahren restauriert. Erbaut im 2. Jh. n. Chr. - während der Herrschaft von Marcus Aurelius – spiegelt das Theater von Aspendos eines der Produkte des kulturellen und wirtschaftlichen Wohlstands wider.

Der Rest der antiken Stadt – von der Agora bis zum Nymphäum – ist weniger spektakulär, aber trotzdem sehenswert. Hinter dem Theater liegen die Ruinen der Akropolis, der Agora, des Nymphäum und eines römischen Aquäduktes. Überlieferungen zeigen, dass der Fluss bis Aspendos befahrbar und die Stadt ein Flottenstützpunkt war.

Die antike Stadt Aspendos erstreckt sich oberhalb des Theaters auf dem Burgplateu, das heute mit Büschen überwachsen ist. Nördlich des Theaters führt der Weg hinauf zur Agora, die eher weniger besucht wird. Diese wurde einst an ihrer Westseite von einer zweistöckigen, 70 m langen Markthalle gesäumt. Einige Teile der Wände stehen noch heute. An der Nordseite stand ein Nymphäum, dessen Fassade reich mit Statuen geschmückt war. Auch an der Ostseite befand sich eine Markthalle. Später fungierte sie als christliche Basilika.

In der landwirtschaftlich stark genutzten Ebene der Stadt befinden sich die Reste eines römischen Aquäduktes. Es ist sehr gut erhalten geblieben, teilweise sogar noch in seiner Originalhöhe von 30 m. Diese altertümliche Wasserleitung war einst 15 km lang. Das Wasser floss damals durch Tonrohre. Dieses beeindruckende Bauwerk ist für viele das schönste Aquädukt Kleinasiens.

Wissenswertes

  • Bereits im 5. Jh. v. Chr. begann man in Aspendos Münzen zu prägen. Darauf stand der Name Estwediiys, der auf eine ursprünglich hethitische Gründung verweist
  • Im Laufe einer sehr wechselhaften Geschichte stand die Stadt innerhalb 800 Jahren unter lydischer, persischer, griechischer, ptolemäischer, seleukidischer, römischer, byzantinischer und seldschukischer Herrschaft. In der byzantinischen Periode wurde die Stadt eine Zeit lang Primoupolis genannt
  • Literarisch belegt ist die Schlacht am Eurymedon: Die frühere Hafenstadt Aspendos war damals durch den Fluss Eurymedon (heute Köprü Çayi) mit dem Meer verbunden, was zu einem anhaltenden Wohlstand führte. Im letzten Kampf der Perserkriege im Jahre 466 v. Chr. konnte der athenische Feldherr und Flottenführer Kimon dort die Perser in einer Doppelschlacht zu Land und zu Wasser besiegen. Seit diesem Zeitpunkt markierte der Fluss Eurymedon politisch betrachtet die Sphärentrennung zwischen dem östlichen persischen Einflussgebiet und dem griechischen Kleinasien im Westen

Fazit

Auch wenn es in Aspendos nicht so viel zu sehen gibt wie in anderen türkischen Städten, ist es schon allein aufgrund des imposanten Theaters einen Besuch wert. Inmitten grüner Felder stehen beeindruckend die Reste des römischen Aquädukts und man kann umher spazieren und die Geschichte auf sich wirken lassen.

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