Antikes Myra

Das antike Myra am nördlichen Stadtrand der Kreisstadt Demre (auch Kale genannt) ist vor allem aufgrund seiner faszinierenden lykischen Felsengräber ein beliebtes Ausflugsziel. Die Stadt wurde bereits im 5. Jh. v. Chr. gegründet und war stets eine der führenden Städte des Lykischen Bundes. Später besuchte der Apostel Paulus Myra auf einer seiner Missionsreisen. Danach fungierte die Stadt als Bischofssitz - der hl. Nikolaus war einer der ersten Bischöfe von Myra. In einer dreischiffigen Basilika wird der Sarkophag präsentiert, in welchem der hl. Nikolaus einst geruht haben soll. Nach seinem Tod wurde die Stadt ein berühmter Pilgerort. Zu seinen Ehren findet in Demre jedes Jahr vom 6.-8. Dezember ein Santa-Claus-Festival mit Weihnachtsmännern aus aller Welt statt. Kaiser Theodosius der II. erhob Myra im 5. Jh. n. Chr. zur Hauptstadt von Lykien.
In einer senkrecht abfallenden Felswand befinden sich dutzende lykische Felsengräber der sog. Seenekropole aus dem 4. Jh. v. Chr. Darunter einfache Grabhöhlen, wie auch Grabtempel, die mit aufwändigen Fassaden, Balkonen, Giebeldächern und Scheintüren geschmückt sind. Die in die Felsen gemeißelten Scheinfassaden spiegeln wahrscheinlich die Architektur der Häuser jener Zeit wider. Einige der Gräber tragen Inschriften lykischer Sprache. Die schönsten Grabtempel sind mit formvollendeten farbigen Reliefs geschmückt. Leider sind die Felsengräber nicht mehr zugänglich.
Während der römischen Kaiserzeit war Myra überaus wohlhabend. Daran erinnert noch heute das gut erhaltene, teilweise in Fels gehauene, griechisch-römische Theater. In und um das Theater liegen unzählige Architekturfragmente, viele davon mit sehenswerten Maskenreliefs.
Aufgrund von Arabereinfällen zu Beginn des 9. Jh. und darauffolgender Schlamm- und Geröllmassen blieb außer dem Theater vom römischen Myra kaum etwas erhalten. Die Reste der Akropolis oberhalb des Theaters sind spärlich.