Artemistempel in Ephesos

Was einst so prächtig in den Himmel ragte, besteht heute leider nur noch aus kümmerlichen Überresten – der Tempel der Artemis, auch Artemision, lateinisch Templum Dianae Ephesi(n)ae oder Artemisium Ephesi(n)um. Dieser Tempelbau war der größte der Antike und gehört zu den Sieben Weltwundern der Antike. Er befindet sich in Ephesos (Efes). Diese griechische Stadt war in der Antike für ihren Reichtum berühmt und später als Hauptstadt der römischen Provinz Asia eine der größten Städte der Antike.

Geschichte

Bei den Ausgrabungen konnten mehrere Versionen des Artemistempels nachgewiesen werden. Die ersten Tempel, die im 8. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurden, waren teilweise einfache Holzkonstruktionen.

Ein weiterer Artemistempel wurde um 560 v. Chr. errichtet. Die Bauarbeiten dauerten ganze 120 Jahre, was selbst für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlich lang war. Grund dafür war, dass der Tempel auf einem Sumpfgelände gebaut werden sollte, was natürlich zu diversen Schwierigkeiten führte. So musste vor dem Bau der Untergrund sorgfältig gesichert und verstärkt werden, um ein einsinken zu verhindern.

Den Tempel trugen 106 ionische Marmorsäulen von ca. 19 Metern Höhe. Die Säulen mussten wiederum außergewöhnlich schwere Querbalken tragen. Das Dach war aus Zedernholz. Im Eingangsbereich standen mit Reliefs geschmückte Säulen. Außerdem stand eine zwei Meter hohe Artemis-Statue in der Cella (Hauptraum eines antiken griechischen oder römischen Tempels. Die Cella, in der die Götterstatue aufgestellt war, wurde als Raum der Gottheit angesehen und war nicht allgemein dem Besuch geöffnet), die aus Weinrebholz gefertigt und mit Gold und Silber verkleidet war.

Im Jahre 356 v. Chr. brannte der unbekannte, aber geltungssüchtige Herostratos den Tempel völlig nieder. Er wollte durch diese schändliche Tat berühmt und unsterblich werden, was ihm letztendlich auch gelungen ist. Einzig das altheilige Bild der Göttin Artemis konnte gerettet werden.

Artemistempel in ursprünglicher Pracht
Tempel in ursprünglicher Pracht

Wenig später wurde mit dem spätklassischen Neubau des Tempels angefangen. Eigentlich sollte der ursprüngliche Tempel originalgetreu wiederhergestellt werden, aber es kam dann doch zu einigen Änderungen. So wurde beispielsweise ein größeres Areal Grundlage für den neuen Tempel. Dabei wurde die in sich zusammengestürzte Schuttmasse als neue Tempelbasis verwendet. Auch der Sockel wurde beträchtlich erhöht. Nun ragten 117 Säulen mit einer Höhe von rund 18 Metern in die Höhe, die wiederum ein Steindach trugen.

Angeblich sollen über 36 Säulen mit Reliefs verziert gewesen sein („columnae caelatae“). Auch dieser neuere, noch kunstvollere und mächtigere Tempel wurde immerhin über 100 lange Jahre gebaut.

Als das römische Reich über Ephesos (seit 133 n. Chr.) herrschte, wurde aus der griechischen Artemis die römische Diana. Zur Gotenzeit (262 / 263 n. Chr.) gab es viele Plünderungen und Brandschatzungen und schließlich wurde der göttliche Tempel unter Constantin dem Großen,  nach der Seldschuken- und Osmano-Türkenzeit (13. und 15. Jhd.), dann völlig zerstört. Die Trümmer verschwanden nach und nach im ansteigenden Sumpfgelände. Teilweise wurden die Überreste von den Einwohnern als Baumaterial verwendet.

Heute

Die Tempelreste liegen heute an der Landstraße von Selçuk nach Ephesos und lassen die ehemalige Monumentalität des Bauwerks allerdings nur noch erahnen. Wir sehen heute leider anstelle des einst so prachtvollen gigantischen Artemistempels nur noch eine einsame Säule und einige Steinblöcke, die aus dem Sumpfwasser ragen, während der Großteil der Tempelplattform von Grundwasser bedeckt ist.

Sage

In der Nacht des Brandes soll Alexander der Große geboren worden sein. Da Artemis seine Geburt überwachte, konnte sie ihr eigenes Heiligtum in dieser Nacht nicht schützen. Alexander leistete übrigens später beim Wiederaufbau große finanzielle Hilfe.

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