Ruinenstadt Termessos
Wer sich für antike Städte und Geschichte interessiert, der wird von der Ruinenstadt Termessos - hoch in den Bergen nordwestlich von Antalya - begeistert sein. Sie zählen zu den beeindruckendsten Ruinen der Türkei. Doch nicht wirklich ihr Zustand ist so atemberaubend, sondern vielmehr die schwer zugängliche Lage auf rund 1.000 m Höhe in einem felsigen Gebirgstal.
Geschichte
Die ursprünglichen Bewohner der antiken Stadt - ein pisidischer Stamm - waren wohl ausgesprochen wild und kampflustig. Immerhin ist es bekannt, dass sie 333 v. Chr. Alexander den Großen im Kampf besiegten. Seine Blütezeit erlebte Termessos vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 2. Jh. n. Chr. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Bauwerke, die heute als Ruinen zu besichtigen sind. Man vermutet, dass die Stadt am Anfang des 5. Jh. durch ein Erdbeben zerstört und aufgegeben wurde. Wiederentdeckt wurde Termessos 1842 von englischen Archäologen. Jedoch erst rund 40 Jahre später begann die systematische Erforschung und Vermessung der Stadt.
Archäologische Stätte in einzigartiger Lage
Termessos ist eine der besterhaltenen archäologischen Stätten in der Türkei und hat obendrein eine sehr schöne Lage zwischen bewaldeten Bergen. Besonders eindrucksvoll wirkt das Theater, es ist allerdings schwer zu erreichen. Aber einen Besuch ist es allemal wert, sind doch Teile der Zuschauerreihen und des Bühnengebäudes noch erhalten. Es gleicht schon einer einzigen Erlebnistour über Stock und Stein um bestimmte Teile der Stadt zu erreichen. Man sollte schon mindestens einen halben Tag einplanen, um alles in Ruhe erkunden zu können.
Die antike Stadt lässt sich in mehrere Sehenswürdigkeiten unterteilen, die der Reihe nach besichtigt werden können: unter anderem das Tor des Hadrian, die Reste der Stadtmauer und des Stadttors, die obere Agora mit ihren fünf großen Teilen, das majestätisch anmutende Theater, von dem man eine wunderbare Aussicht auf die Gebirgslandschaft hat, der Artemistempel und der Zeustempel, die zwar beide in recht schlechtem Zustand sind, dafür aber eine herrliche Aussicht bieten. Außerdem gibt es die südliche Nekropole (mezarlik) zu sehen, die ganz oben im Tal liegt und die eine der besterhaltenen Nekropolen überhaupt ist, eine wunderschöne Ansammlung von Felsengräbern und vieles mehr.
Faszinierende Pflanzen- und Tierwelt rund um Termessos
Die Landschaft rund um die Stadt ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel. Sie steht heute unter Naturschutz und bildet den Nationalpark Güllük Dagi, der unter anderem eine artenreiche Tierwelt zu bieten hat, mit einigen selten vorkommenden Tierarten. An über 600 m hohen steilen Felsenhängen kann man Bergziegen, Rot- und Damwild beobachten. Auch Steinadler, Falken und andere Tiere, die teilweise vom Aussterben bedroht sind, kann man hier zu Gesicht bekommen. Es gibt außerdem viele schöne Wanderwege. Ganz in der Nähe befindet sich auch ein Flora- und Faunamuseum, in dem es Informationen zur Ruinenstadt und über die Pflanzen- und Tierwelt der Umgebung gibt.
